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Prof. Dr. Jens Boenisch

Jens Boenisch ist Professor für Pädagogik für Menschen mit Beeinträchtigungen der körperlichen und motorischen Entwicklung und Direktor des Forschungs- und Beratungszentrums für Unterstützte Kommunikation (FBZ-UK) an der Universität zu Köln. Nach dem I. und II. Staatsexamen für Körper- und Sprachbehindertenpädagogik war er ab 1995 zunächst als wiss. Mitarbeiter, später als wiss. Assistent und Juniorprofessor für Körperbehindertenpädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg tätig, bevor er 2007 den Ruf an die Universität zu Köln annahm. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Sprachförderung von Kindern mit komplexen Kommunikationsstörungen (Unterstützte Kommunikation), elektronische Kommunikationshilfen und die Entwicklung neuer Versorgungsstrukturen in der UK. Auf der Grundlage seiner Kernvokabularforschung wurden das Kölner Sprachförderkonzept sowie (bilinguale) Sprachfördermaterialien und didaktische Hilfen für nichtsprechende Kinder sowie für Kinder mit Fluchterfahrung (frühe DaZ-Vermittlung) entwickelt. Das FBZ-UK ist heute das bundesweit größte Forschungszentrum für Unterstützte Kommunikation, Gutachter und Ansprechpartner für Institutionen in der medizinisch-therapeutischen Versorgung von unterstützt kommunizierenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

HV 1 MUK – Ein Konzept für eine neue Versorgungsform vom Menschen mit komplexen Kommunikationsstörungen

Menschen ohne Lautsprache sind auf Maßnahmen Unterstützter Kommunikation (MUK) angewiesen. Für diese Maßnahmen gibt es bislang noch keine verbindlichen Richtlinien, so dass Versorgung und Therapie regional sehr unterschiedlich erfolgt. Im MUK-Projekt wurde eine neue Versorgungsform in der UK entwickelt sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung in Versorgung und Therapie erprobt. Damit wurden zugleich Zuständigkeiten geklärt und mit dem QM-Handbuch in der UK ein Rahmen gesteckt für Qualifizierungsvoraussetzungen von UK-Therapeut:innen. Auch wenn die neue Versorgungsform vom GBA bisher noch nicht in die Regelversorgung übernommen wurde, so ist dennoch die Grundlage gelegt für die Strukturen einer qualitätsgesicherten Versorgung und Begleitung mit UK-Maßnahmen zur Sicherstellung des Versorgungszieles: kommunikative und soziale Teilhabe für Menschen ohne Lautsprache ermöglichen.

Im Vortrag werden die neue Versorgungsform MUK, ausgewählte Evaluationsergebnisse und strukturelle Voraussetzungen zur Qualitätssicherung der UK-Maßnahmen vorgestellt.