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Prof. Dr. med. Dirk Mürbe

Dirk Mürbe ist Professor für Audiologie und Phoniatrie und Direktor der gleichnamigen Klinik an die Charité Universitätsmedizin Berlin. Parallel zum Medizinstudium an den Universitäten Rostock, Dublin und Dresden schloss er 1996 als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden (Klasse Prof. Helga Köhler-Wellner) mit künstlerischem Diplom ab.

Nach erfolgreichem medizinischen Staatsexamen absolvierte er zunächst Weiterbildungen zum Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie sowie zum Facharzt für HNO-Heilkunde inklusive spezieller HNO-Chirurgie. Nach Ablehnung von Rufen auf Professuren für das Fach Phoniatrie und Pädaudiologie an die Universitäten Regensburg und Duisburg-Essen übernahm er im Jahr 2010 eine gleichnamige Professur an der Technischen Universität Dresden mit Leitung der Abteilung Phoniatrie und Audiologie und des Sächsischen Cochlear Implant Centrums. Im Jahr 2018 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl (W3) für Audiologie und Phoniatrie an die Berliner Charité.

Seine ärztliche Tätigkeit umfasst das gesamte Spektrum von Kommunikationsstörungen mit dem Schwerpunkt der operativen und konservativen Behandlung stimmgestörter Patienten, insbesondere von professionellen Sängern und Schauspielern. Als Direktor einer der traditionsreichten Universitätskliniken für Stimm-, Sprach- und Hörstörungen bildet die Beratung und Behandlung bei Schwerhörigkeit einen weiteren klinischen Schwerpunkt mit besonderer musikermedizinerscher Expertise. In der Forschung beschäftigt er sich insbesondere mit morphologischen und funktionellen Eigenschaften professioneller Stimmen und der elektrophysiologischen Objektivierung des Hör- und Spracherwerbs.

Er ist in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gremien und Gesellschaften seines Fachgebiets aktiv, derzeit unter anderem als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie, Vice-President der Union of the European Phoniatricians (UEP) und als Generalsekretär der PanEuropean Voice Conferences (PEVOC). An der Universität Mozarteum Salzburg unterrichtet er Stimmkunde für Sänger, der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden ist er zudem langjährig als Leiter des Studios für Stimmforschung verbunden.

HV 4 Phonochirurgie – Strategien und Ergebnisqualität

Chirurgische Verfahren zur Verbesserung der Stimmfunktion und der stimmlichen Leistungsfähigkeit haben in den vergangenen Jahren eine umfängliche Weiterentwicklung und Spezifizierung erfahren. In Abhängigkeit des funktionellen Defizits und der detaillierten Lokalisation der leistungseinschränkenden organischen Stimmlippenpathologie profitieren aktuelle Behandlungskonzepte von innovativen chirurgischen Modifikationen und einer Erweiterung des Spektrums in verschiedenen Bereichen der Phonochirurgie. Der Vortrag stellt diese aktuellen Entwicklungen insbesondere in den Bereichen der Stimmlippenchirurgie, der Injektionsglottoplastiken, der Kehlkopfskelettchirurgie und der laryngealen Re-Innervation dar. Die unterschiedlichen Verfahren werden nicht nur hinsichtlich der Indikation, sondern auch bezüglich der Ergebnisqualität und Prognose der stimmlichen Leistungsfähigkeit diskutiert. Eine leitliniengerechte präoperative multimodale Stimmdiagnostik ist dabei eine wichtige Grundlage für die Konzeption der individuellen phonochirurgischen Maßnahmen.