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Prof. Dr. med. Claudia Roll

Claudia Roll studierte Medizin und promovierte in Bonn. Sie absolvierte ihre Facharztausbildung in den Universitätskliniken Bonn (Kardiochirurgie) und Essen (Kinderheilkunde). Sie ist Kinderärztin und Neonatologin. In der Universitäts-Kinderklinik in Essen war sie dann als Oberärztin in der Pädiatrischen Intensivmedizin und vor allem in der Neonatologie tätig. Sie habilitierte sich an der medizinischen Fakultät der Medizinischen Universität Essen und ist dort APL Professorin. Seit 2005 ist Claudia Roll Chefärztin der Abteilung Neonatologie und Pädiatrischen Intensivstation an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln, Universität Witten-Herdecke, seit 2013 auch des Kinderschlaflabors. Sie leitet als Neonatologin das Perinatalzentrum Datteln (Level 1). Ihr wissenschaftliches Interesse gilt der Therapie und Langzeitentwicklung extrem unreifer Frühgeborener.

Als Mandatsträgerin der Deutschen Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) ist sie Co-Autorin der S2k-Leitlinie 093 - 001 Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen und derzeit aktiv als Co-Autorin an der sich in Erstellung befindlichen S2k-Leitlinie 093 - 003 Diagnostisches und therapeutisches Management der Zytomegalievirus- Infektion bei Schwangeren, Neugeborenen und Kindern beteiligt.

HV 5 Die konnatale CMV-Infektion aus pädiatrischer Sicht

Geschätzt 5 von 1.000 Kindern in Deutschland werden mit einer konnatale Zytomegalievirus-Infektion (cCMV) geboren. Wenig bekannt ist, dass es sich nur bei ungefähr der Hälfte der betroffenen Kinder um eine mütterliche CMV-Erstinfektion in der Schwangerschaft handelt, bei den anderen weisen die Mütter bereits vor Schwangerschaftsbeginn Antikörper gegen CMV auf (Reaktivierungen). Rund 10% aller Kinder mit cCMV-Infektion sind bei Geburt offen symptomatisch. Die häufigste Folge einer cCMV-Infektion ist ein sensorineuraler Hörverlust (SNHL), sowohl bei „symptomatischen“ wie „asymptomatischen“ cCMV-Infektionen.
In Bezug auf Diagnostik und Therapie stellen sich eine Reihe von Fragen:

  • Bei welchen Neugeborenen soll eine Diagnostik auf cCMV erfolgen?
  • Wie hoch ist das Risiko für einen SNHL bei „symptomatischen“, wie hoch bei scheinbar asymptomatischen Neugeborenen?
  • Über welchen Zeitraum ist mit der Entwicklung eines SNHL zu rechnen?
  • Wie relevant ist der Befund des Neugeborenen-Hörscreenings für den SNHL bei cCMV?
  • Wie und wie sicher kann die Diagnose eine cCMV in welchem Lebensalter gestellt werden?
  • Welche medikamentösen Therapieoptionen gibt es?
  • Welche Kinder sollen, welche können medikamentös behandelt werden?